Anfangen werden wir mit dem Tillich-Bau, als Beginn des eigentlichen
ersten Kapitels. Leser von außerhalb erhalten dadurch einen besseren
Eindruck von der Handlung des Romans und von Dresden.
Erstes Kapitel Viktor:
»Sich in sein Schicksal ergebend, hielt er jedoch keine zwanzig Minuten
nach dem Erhalt des digitalen Befehls auf der anderen Straßenseite
des Uni-Baus Wache. Während er in einem Gebüsch versteckt dastand,
fror er erbärmlich. Sein Blick glitt dabei zu dem burgähnlichen Bauwerk
mit dem kleinen Türmchen zu seiner Rechten hinauf. Er erfasste vereinzelt
erleuchtete Fenster, hinter denen wahrscheinlich Akademiker schon
wieder, beziehungsweise immer noch arbeiteten.
Die Architekten schienen mit der seltsamen Außengestaltung etwas
Bestimmtes bezweckt zu haben. Für Viktor ging aber jede Erklärung, warum
ein Haus für Studierende wie eine Burg auszusehen hatte, ab.
War die Intention des Entwurfs, dass die Studenten draußen zu bleiben
hatten
oder dass sie das Gebäude nicht mehr verlassen durften, fragte er sich.
Wahrscheinlich stellte es aber auch nur eine weitere sinnlose
Verschwendung von Steuergeldern dar. Statt dieses Sandsteinmonstrums
wäre vermutlich auch ein schicker Plattenbau in der Lage gewesen, die
gleiche Funktion zu erfüllen. Die neue Zentrale seiner Behörde, welche
die Bautrupps derzeitig in Berlin errichteten, war schließlich auch kein
Stadtschlossneubau. «
Als
Teil des Landgerichts am Münchner Platz ist der heutige Tillich-Bau
nach dem Theologen Paul Tillich benannt, der an der Universität Dresden
von 1925 bis 1929 arbeitete. Bekannt ist das Gebäude für das
Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung.
Entgegen des
Romans hat der Lehrstuhl für Sächsische Landesgeschichte keine Büros in
dem Gebäude. Allerdings ist es denkbar, dass die TU Dresden leere Büros
an Doktoranden anderer Lehrstühle verteilt.
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