Dienstag, 8. März 2016

Sechster Teil aus der Reihe: Orte aus dem ‪#‎Grüner‬ ‪#‎Dresdner‬

Sechster Teil aus der Reihe: Orte aus dem ‪#‎Grüner‬ ‪#‎Dresdner‬

Hier nun der Blick der Flucht von Tina in Richtung Hauptbahnhof. Es wurden bereits Fragen darüber gestellt, welche Straße für die Flucht angedacht war.
Ebenso zwei Fotos von dem etwas unscheinbaren Haupteingang zum Bahnhofsgebäude.






»Tina

Bergabwärts rollend, gab es nur eine Richtung für ihr weiteres Entkommen. Während der Polizist wild gestikulierend auf die Straße hinter Tina heraustrat, beschleunigte sich das Fahrrad immer weiter in Richtung Innenstadt. Als vor ihr die Silhouette des Dresdner Hauptbahnhofes auftauchte, schossen ihr die Fakten als Ablenkung zu diesem mittlerweile zum Konsumtempel verkommenen Gebäudes durch den Kopf.
1898 als Neubau des viel zu klein gewordenen Vorgängerbaus, des so genannten ›Böhmischen Bahnhofs‹, errichtet, hatten die Statiker bei der Planung in Dresden geklotzt und nicht gekleckert. Die dreigliedrige Bahnsteighalle umfasste mit einer Fläche von sechzig Meter Breite und beinahe hundertneunzig Metern Länge das Anderthalbfache eines Fußballfeldes. Hinzu kamen noch die 4.500 Quadratmeter des Empfangsgebäudes, welchen den Bahnhof zu einem der Größten seiner Art in Deutschland machte.
17.000 Tonnen Stahl verbauten die Dresdner damals für die bis zu zweiunddreißig Meter hohe Bahnhofshalle. Insgesamt verpulverten die Bauherren dafür die astronomische Summe von achtzehn Millionen Mark. Nach einer internen Schätzung ihres Geschichtsinstitutes und Doktorvaters entsprach dies in etwa 350 Millionen Euro heutigen Kaufwertes.
Als sie bereit war, zur Beruhigung weitere Fakten des Baus in ihrem Kopf durchzugehen, erklang in ihrem Rücken das aufheulende Martinshorn eines sie verfolgenden Einsatzfahrzeuges. Kurz über die Schulter spähend, erkannte die Historikerin in nicht einmal einhundert Metern Entfernung einen sich schnell nähernden Streifenwagen. Dieser schien sie offenbar zu verfolgen. War es möglich, dass dieser minderbemittelte Polizeiwachtmeister sie nun etwa ebenso jagte, fragte sich Tina.«

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