Vierter Teil aus der Serie: Orte aus dem Grünen Dresdner
Dieses 
Mal der letzte Teil aus dem Schumann-Bau. Es gibt einen kleinen Text und
 einige Bilder zu dem bemerkenswertesten Teil des Universitätsgebäudes. 
Anbei die Bilder von den sogenannten Todeszellen im Innenhof. Die Zellen
 sind als Kern der Gedenkstätte Münchner Platz den ganzen Tag über frei 
zugänglich. Man ist jederzeit willkommen, um sich sowohl die düstere 
Atmosphäre, als auch das blutige Erbe aus der NS-Diktatur anzuschauen 
und den Opfern zu gedenken.
Circa 1300 Menschen wurden im 
Innenhof durch eine Guillotine enthauptet. Zuvor waren sie gezwungen, in
 den winzigen Zellen auf ihre Hinrichtung zu warten. Dabei waren sie 
stets in der Lage, die Enthauptungen der anderen Häftlinge 
mitzuverfolgen. Als sogenannte Zentralen Hinrichtungsstätte hatte dieser
 Ort eine besondere Bedeutung für die Schreckensherrschaft der 
Nationalsozialisten.
Seit 1999 ist der Ort Teil der Stiftung Sächsische Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer politischer Gewaltherrschaft.
»Tina
Dieser
 so hoffnungsvolle Gedanke stellte sich schnell als zu verhängnisvoll 
heraus. Tina vernahm laute und stampfende Schritte, die sich dem 
Zellentrakt näherten. Augenblicklich stellte sie ihre Atmung nahezu 
vollständig ein. Wenige Sekunden später bemühte sie sich, nur mit dem 
oberen Teil ihrer Lungenflügel ganz leise und oberflächlich Luft zu 
holen.
Als sie sich so weit im Griff hatte, vernahm sie das Knirschen
 schwerer Stiefel innerhalb des Gebäudes. Verzweifelt versuchte die 
Geschichtswissenschaftlerin sich noch kleiner zu machen, als sie ohnehin
 schon war. Wie eine Maus kauerte sie in der hintersten Ecke der 
winzigen Todeszelle und betete.
Panisch vor Angst zitternd, eine Hand
 vor ihrem geöffneten Mund haltend, starrte sie die graue Öffnung der 
Kerkertür an. Immer in der Furcht, der Riese könne dort zu sehen sein, 
weiteten sich ihre Augen. Das Adrenalin peitschte durch ihre Blutbahnen 
und puschte sie innerlich auf. Sämtliche Drüsen in ihrem Körper 
produzierten Unmengen von Stresshormonen. Sie hockte wie ein auf 
Volllast laufender, aber in Leergang dastehender Hochleistungsmotor in 
der Ecke.«
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